Praxisablauf ; Temine / Offene Sprechstunde ; Infekt-Sprechstunde ; Terminservicestelle ; Begrenzungen der Hausarzt-Praxis ; Krankschreibungen ; Beschwerden / Arztwechsel

 

*Terminvereinbarungen im eigentlichen Sinne treffen wir nicht, da es bei uns eine "offene"  Sprechstunde gibt, um möglichst jeden am gleichen Tag zu behandeln.

Ein Anruf ist aber dennoch günstig, damit wir "Richtzeiten" vereinbaren können.

Wir haben damit die Möglichkeit, die Patienten in etwa gleichmäßig über die Sprechzeiten zu verteilen. Die Wartezeiten sind dadurch deutlich kürzer. Es kann aber auch vorkommen, daß wir Sie auffordern, noch andere Erledigungen zu absolvieren, weil es möglicherweise doch zu Verschiebungen (z.B. durch Notfälle oder Unvorhersehbares) gekommen ist.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir in absteigender Priorität folgende Situationen beurteilen: Notfälle (auch mit vorübergehendem Verlassen des Arztes der Praxis), Akuterkrankungen (auch zur Krankschreibung), Kinder (auch Eltern in Begleitung eines Kleinkindes), aussergewöhnlich behinderte Patienten, aussergewöhnlich alte Patienten, Schwangere, Berufstätige. Aus diesem Grunde wird erwartet, dass alle sonstigen ein wenig Verständnis aufbringen.

 

Terminservicestelle der KVWL :  116 117

sehr dringliche Termine bei Fachärzten können über die Terminservicestelle organisiert werden.

In manchen Fällen können wir direkt über die Praxis vermitteln. Insbesondere sind Fachärzte dankbar, wenn wir schon etwas an Vorinformation oder auch Diagnostik schon organisiert haben.

Bitte bedenken Sie, daß wir dabei allerdings wirtschaftlichen Begrenzungen ausgesetzt sind. (Budgets und Laborwirtschaftlichkeitsbonus)

 

Begrenzungen der Hausarzt-Praxis:

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir als Hausarztpraxis auch für gesetzliche Krankenkassen bestimmten Regeln unterworfen sind. U.a. das Wirtschaftlichkeitsgebot schreibt ein bestimmtes Vorgehen vor:

 

- ambulante Behandlung vor stationärer Behandlung. Das bedeutet, ausser im Notfall wird zunächst zum Facharzt überwiesen; dieser plant dann eine Klinik-Behandlung, wenn er/sie erkennt, dass mit den ambulanten Mitteln nicht ausreichend diagnostiziert bzw therapiert werden kann. Eine Einweisung auf "Wunsch" ist nur dann möglich, wenn kein Facharzt-Termin mittelfristig möglich ist. Dies wird über die Terminservicestelle der KVWL organisiert. Sie erreichen diese unter der Tel.Nr.  116 117

Weist der Hausarzt stationär ein, obwohl eine ambulante Behandlung/Therapie möglich wäre, haftet dafür der Hausarzt mit seinem Privatvermögen.

 

- die gesetzlichen (aber auch zunehmend die privaten) Krankenkassen verweigern unnötig teure Medikamente. Hier sind insbesondere "Schein-Innovationen" , aber auch "alte" Originalpräparate gemeint. Die Hausarztpraxis haftet dafür, dass Medikamente notwendig und wirtschaftlich sind.

 

Der Laborwirtschaftlichkeitsbonus ist die (einzige) Bezahlung für unsere Laborleistungen; auch wenn es sich um Spezial-Labor handelt. Dieser setzt eine sehr stringente Begrenzung unserer Möglichkeiten. Deshalb sieht der Gesetzgeber das Spezial-Labor beim Facharzt vor.

 

Arbeitsunfähigkeit:  Krankschreibungen erfolgen immer nach der jeweiligen Einschätzung der voraussichtlichen Krankheitsdauer. Bitte haben Sie Verständnis, daß diesbezüglich keine verlängerten Zeiten auf Gefälligkeit erfolgen können. Zur Absicherung der Richtigkeit des Behandlungsablaufs und der Interessen aller Seiten wird bei längerer Krankschreibung auch immer ein Facharzt hinzugezogen.

 

An dieser Stelle verlinken wir die

Richtgrößen / Budgets für Arznei und Heilmittel

 

Natürlich versuchen wir, bei all diesen Regelwerken (die letztlich aber auch unsere Beiträge unter Kontrolle halten) die möglichst optimale medizinische Versorgung zu gewährleisten.

 

Beschwerden / Arztwechsel

....oder wann ist ein Arzt ein guter Arzt ? Nach meiner Beobachtung wird ein Arzt dann als "gut" betrachtet, wenn er/sie 1. freundlich ist, 2. sich Zeit nimmt, 3. keine lange Wartezeit nötig ist und er/sie 4. kompetent erscheint.

Diese Eigenschaften zu erfüllen gelingt nicht immer: die Freundlichkeit leidet manchmal unter Streß, manchmal aber auch durch das Auftreten der Patienten. Zeit ist mal mehr, mal weniger vorhanden, z.B. am Montag nach dem Praxis-Urlaub haben ganz viele ein Anliegen. Da muss es auch mal schneller gehen oder es muß auch Wartezeit eingerechnet werden. Natürlich ist das in einer reinen Terminpraxis leichter zu planen. Allerdings gibt es dann auch nicht umgehend am gleichen Tag die Behandlungsmöglichkeit. Hausärzte kommen oft aus verschiedenen Fachbereichen. War der eine länger in der Kardiologie wird auch wohl kompetente Behandlung bei Herzerkrankungen möglich sein. Andere haben dann vielleicht länger in der Psychosomatik oder der Orthopädie oder der Chirurgie gearbeitet und können in diesen Bereichen punkten. Ganz schnell hat man aber in anderen Bereichen aus Sicht der Patienten "keine Ahnung". Geschätzt wird, wann der Arzt seine Grenzen erkennt und Fachärzte oder die Klinik hinzuzieht; dann ist der Arzt eben ein guter "Lotse" . Diese Lotsenfunktion wird auch von der Instanzen der Gesundheitspolitik in erster Linie erwartet, in der Hausarztpraxis sollen sich die Informationen sammeln und der Hausarzt soll passend entscheiden, welcher Facharzt das "Richtige" ist.

Nun kommen wir zu den Konflikten : Jeder Patient sieht zu recht erst einmal seine Interessen. Das ist auch in Ordnung. Manchmal wird aber auch erwartet, daß fachärztliche Arbeit übernommen wird. Insbesondere auf dem Land ist es mit Fachärzten oft schwierig. "Welcher Chirurg oder Neurologe macht denn Hausbesuche ? Ich kann es ja nicht in deren Praxis schaffen !" So wird natürlich versucht, daß der Hausarzt diese Arbeit übernimmt. Mancher klagt auch darüber, daß der Hausarzt zu wenig Zeit hat. "Sind denn überhaupt so viele Patienten in der Praxis ?"

 

In der Regel beendet sich das Arzt-Patienten-Verhältnis, wenn das Vertrauen gestört ist. Die Patienten können das leicht entscheiden, indem sie einfach einen anderen Arzt aufsuchen (Arztwechsel). Wenn allerdings die Patienten dem Rat des Arztes nicht folgen, streiten bzw nicht einsichtig sind, kann auch der Arzt das Vertrauens-Verhältnis als gestört beurteilen und denjenigen Patienten ersuchen, sich einen neuen Hausarzt zu suchen.

Bei einem Arztwechsel berücksichtigen Sie bitte, dass wir aus Datenschutzgründen keine Faxe mehr versenden. Am einfachsten ist es, die Unterlagen bei uns abzuholen. Scheuen Sie sich nicht ! Auch im Falle von Notfällen oder Vertretungen dürfen Sie gerne wieder bei uns kommen. Ein Arztwechsel ist immer völlig legitim und Begründungen dafür müssen Sie nicht äußern. Ich sehe mich selbst ja auch keineswegs als perfekt an.

 

Statement:

Ich habe den Wunsch und die Absicht, meine PatientInnen ordentlich und nach aktuellem medizinischen Stand zu versorgen. Dabei müssen aber die Beschränkungen, die das System auferlegt, akzeptiert werden. Ich versuche, meine Budgets innerhalb des tolerierten Maßes einzuhalten. Selbstverständlich bin ich für kostenlose Leistungen bereit, möchte dies aber auch selbst entscheiden.  Wir bestreiten aus der Praxis unseren Lebensunterhalt. Aus diesem Grunde müssen wir wirtschaftlich sinnvoll handeln. Um nach besten Kräften, in freundlicher Art und Weise sowie konzentriert zu arbeiten, darf es ein bestimmtes Maß an Arbeit nicht überschreiten. Dieses Maß kann nicht von Dritten bestimmt werden.  Hausbesuche werden in erforderlichem Maße durchgeführt.  Bürokratische Vorgänge wie Rehaanträge, Versorgungsamt, Informationsbedürfnisse von Renten- und Krankenkassen sind der Akutversorgung bzw Behandlung am Menschen nachgeordnet. Ich kann ja auch nicht alternativ 2 Tage die Praxis dafür schließen.

 

 

Ab sofort bieten wir eine "Infekt-Sprechstunde" an. Wenn Sie Fieber, Husten, Halsschmerzen, Durchfall oder Übelkeit haben, kommen Sie unbedingt in der Zeit von 11:00 - 12:00 Uhr bzw. von 17:30 - 18:00 Uhr (Mo,Die,Do) in die Praxis. In dieser Zeit empfehlen wir für sonstige Behandlungsanlässe, die Praxis unbedingt zu vermeiden.

 

Deshalb wird auch nach dem Behandlungsanlass gefragt. Gruppe 1 sind die "Infektpatienten" mit o.g. Beschwerden, aber auch mittlerweile "negative" Covid 19 Patienten. Gruppe 2 kommt wegen Rücken- und Gelenkschmerzen; Gruppe 3 wegen psychischer Störungen incl. Partnerschafts- und Arbeitsplatzkonflikte; Gruppe 4 möchte sonstige, u.a. chronische Erkrankungen (Facharzt-und Klinikberichte) besprechen; Gruppe 5 wären dann sonstige Akuterkrankungen.